3.3 Konsolenargumente ohne Konsole

Hollywood und kompilierte Programme kennen viele Konsolenargumente, die benutzt werden können, um verschiedene Funktionen zu kontrollieren. Meistens werden Sie aber Hollywood oder das kompilierte Programm nicht von der Konsole aus starten. Wie können Sie somit Argumente übergeben, wenn Sie keine Konsole benutzen? Da das von Plattform zu Plattform unterschiedlich ist, folgt nun ein Überblick, wie die Konsolenargumente übergeben werden können.

Beachten Sie, dass Voreingestellt alle von Hollywood kompilierten Programme mit Konsolenargumente umgehen und die angegebenen Argumente das Aussehen und Ausführen des Programms beeinflussen können. Möchten Sie diese Beeinflussung durch den Benutzer nicht zulassen, müssen Sie beim Kompilieren Ihres Programmes das -locksettings Argument benutzen.

Hier nun die Übersicht über die Möglichkeiten, Konsolenargumente ohne Konsole zu übergeben:

1) AmigaOS:

Erstellen Sie einfach ein Piktogramm für Ihr Programm und fügen Sie die Konsolenargumente als Tooltypes hinzu. Z.B. wenn Sie Ihrem Programm RAM:MyCoolProg einen Farbverlauf von Schwarz nach Blau verpassen wollen, erstellen Sie ein Piktogramm mit dem Namen RAM:MyCoolProg.info und fügen folgende Tooltypes hinzu:

 
BACKFILL=GRADIENT
STARTCOLOR=$000000
ENDCOLOR=$0000ff
BORDERLESS
FIXED
(FULLSCREEN)

Beachten Sie, dass in Klammern eingeschlossene Tooltypes wie im oben erwähnten Beispiel FULLSCREEN ignoriert werden.

2) Windows:

Unter Windows können Sie die Konsolenargumente in eine *.ini Datei schreiben. Nehmen wir an, Sie haben ein Programm MyCoolProg.exe kompiliert und installierten es in

 
C:/Program Files/MyCoolProg/MyCoolProg.exe

Sie können jetzt eine *.ini Datei mit weitere Optionen für Ihr Programm erstellen. Diese *.ini Datei muss den gleichen Namen wie Ihr Programm tragen, ansonsten merkt es nicht, dass die *.ini Datei existiert:

 
C:/Program Files/MyCoolProg/MyCoolProg.ini

Und nun benutzen Sie einen Texteditor. Um z.B. im Hintergrund einen Farbverlauf von Schwarz nach Blau zu plazieren, können Sie folgendes in die *.ini Datei einfügen:

 
Backfill=Gradient
StartColor=$000000
EndColor=$0000ff
Borderless=True
Fixed=True

Für mehr Infos lesen Sie die Konsolenargumente durch, damit Sie wissen, was Sie alles in der *.ini Datei angeben können.

3) macOS:

Unter macOS haben Sie zwei Möglichkeiten, Konsolenargumente ohne Konsole zu übergeben:

  1. Öffnen Sie die Datei Info.plist, welche in Ihrem Applications-Ordner gespeichert ist:

     
    /Programs/MyCoolProg.app/Contents/Info.plist
    

    Öffnen Sie die Datei mit einem Texteditor und suchen Sie die Zeile mit dem Eintrag CFExecutableArgs. Hier können Sie nun die von Ihnen benötigten Konsolenargumente eintragen. Zum Beispiel:

     
    <key>CFBundleExecutableArgs</key>
    <string>
    -backfill gradient -startcolor $000000 -endcolor $0000ff
    -borderless -fixed
    </string>
    

    Mit diesen Konsolenargumente bekommt Ihr Programm einen Farbverlauf von Schwarz nach Blau.

  2. Als alternative Möglichkeit können Sie wie unter Windows eine *.ini Datei erstellen (siehe oben unter Windows). Der einzige Unterschied ist, dass Sie unter macOS die *.ini Datei im Resources Verzeichnis von Ihrem Applications-Ordner speichern müssen. Wenn z.B. Ihre Applikation unter folgendem Pfad abgespeichert wurde:

     
    /Programs/MyCoolProg.app
    

    Dann speichern Sie Ihre *.ini Datei hier:

     
    /Programs/MyCoolProg.app/Contents/Resources/MyCoolProg.ini
    

    Der Rest ist genau das Gleiche wie unter Windows.

4) Linux:

Unter Linux können Sie alle Konsolenargumente auch in eine *.ini Datei hineinschreiben. Siehe unter Windows für die Details.


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